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Am Mittwoch, dem 3. Oktober 2012, startet mein Flugzeug mit Ziel Guatemala City. Dort übernachte ich bei Bekannten und fahre dann weiter nach Antgua. Als Abschluss und Hauptgrund meiner Reise bleibe ich ein paar Tage in Xela (Quetzaltenango) und besuche zwei Freunde aus meiner letzten längeren Reise. Am 14. Oktober heisst es dann wieder zurück nach San José.

Fr

12

Okt

2012

Antigua II

12. - 13. Oktober 2012

Um sieben Uhr morgens sind wir plangemäss in Antigua. Die Fahrt ist störungslos verlaufen. Gemütlich schlendern wir drei - darunter zwei ziiiemlich übermüdet - durch das Kolonialstädtchen. Für Carlos und José ist es eine Wiederkehr nach Jahrzehnten! Und für mich ist es das erste Mal, das ich mich unter den Chapines (Guatemalteken) nicht mehr als einzige Touristin fühle. Was das Auskundschaften und Fotoknipsen angeht, sind José und Carlos neue Weltmeister.

Nach Ankunft in Antigua gibts einen köstlichen Kaffee für jeden und selbstgemachte Sandwich im Park. Die Sonne scheint und alles ist gut:-) Am früheren Nachmittag treten meine zwei Freunde die Rückreise an. Da die Proteste heute moderat aufallen, will Carlos heute noch bis nach Catarina fahren!

 

Leider befindet sich Pame heute nicht im Städtchen, sodass mir mein erster planloser Nachmittag bevorsteht; in Anbetracht der gestrigen Vorkommnisse und meiner heutigen Verfassung, vielleicht gar nicht so schlecht... Nach einer ausgiebigen Beinehochlagerung begebe ich mich doch noch unter die Leute und geniesse das "antiguanische" Ambiente. Selbstverständlich vergeht der heutige Tag nicht ohne mercado de artesanías!:-)

Am Abend setze ich mich in ein mexikanisches Restaurant, esse Tacos und schreibe dazu an meinen Blogtexten weiter. Schon nach dem zweiten Satz muss ich meine Schreibwut unterbrechen... Das Lokal füllt sich urplötzlich, überall wird Gallo Bier bestellt und die Stimmung ist filmreif. Die Erklärung lässt nicht lange auf sich warten und präsentiert sich mit der guatemaltekischen Nationalhymne an der Grossleinwand. Heute spielt Guatemala gegen Jamaica. Zu gerne würde ich heute dieses Spektakel miterleben, doch meine Augenlieder streuben sich. Getarnt vom ersten Gejubel des 1:0 schleiche ich mich aus dem Restaurant und begebe mich in die Welt der Schlafenden.

 

Am nächsten Morgen treffe ich Jenny und ihren Ehemann Ariel, zusammen mit Ariels Squashkollegen, im Hotel "Las Farolas" zum Frühstück.

 

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Do

11

Okt

2012

Xela II

11. - 12. Oktober 2012

Schnell bringe ich meine Sachen in ein Hostel und begleite Carlos schlafend auf seine "mandados" durch Xela. Nach einer mir unbekannten Zeitspanne meldet sich Carlos: "So, alles erledigt. Nächster Halt, Julios Zuhause!"

Kaum reibe ich mir die Schlafläuse aus den Augen, geht die Festerei auch schon los. Heute ist Julios 33. Geburtstag. Bevor weitere Gäste eintrudeln, helfe ich Karla (Julios Frau) beim Vorbereiten des Nachtessen. Dies bedingt, dass ich meinen emanzipatorischen Stolz unter dem Tisch verstaue, wo Carlos gerade seine Füsse hochlagert und einen Pre-Party-Powernap nimmt. Buenas noches! Immerhin kann ich was lernen... Tüchtig "tortillamos" (plus minus = " Tortilla kneten") wir Frauen Empanadaböden, belegen diese mit einer Gemüse-Poulet-Füllung und fritieren das Ganze. Doch, das Resultat ist ziemlich lecker und meine anfangs sehr gstabige "tortillar"-Fähigkeit ist am Schluss ganz akzeptabel. Während die schätzungsweise 25-köpfige Tischrunde ihren Hunger stillt, scheint deren Durst erst so richtig Appetit gewittert zu haben. Je mehr Zeit vergeht, desto fröhlicher wirds im Saal. Aus meinem ursprünglichen Mitternachtslimit wird gerade erst Ausgangszeitpunkt. Die Meute zieht weiter in eine Disco im Stadtzentrum, wo die Tanzlaune die Gemüter überfällt. Pura vida amigos! DAS ist Mittelamerika!:-)

Weil kurzfristig weitere Strassenproteste angekündigt wurden, heisst es für mich schnellstmögliches Aufbrechen nach Antigua. Sollte ich nicht vor 7 Uhr morgens in Antigua eintreffen, könnte ich in grösseren Schwierigkeiten landen. Wie wir von den letzten Protesten wissen, können diese 1. äusserst gefährlich sein und 2. unbestimmt lange andauern. Zum Glück anerbietet sich Carlos, mich mit einem Freund, Jose Aguilar, nach Antigua zu fahren. Da sich Carlos nicht in bester Fahrverfassung befindet, chauffiert uns Jose sicher ans Ziel.

 

Schwermütig verabschiede ich mich von Julio, Karla und den anderen frischgewonnenen Freunden und hole mein Gepäck im Hostel ab. An diesem Abend dauerte mein Hostelaufenthalt ganze 5 Minuten! Immerhin war mein Gepäck sicher untergebracht...

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So

07

Okt

2012

Catarina

7. - 11. Oktober 2012

In Catarina angekommen, erwartet mich eine unbeschreiblich herzliche Familie. Mit den zwei Schwestern von Carlos verstehe ich michauf Anhieb prächtig und die Mutter kocht schon ein leckeres Nachtessen. Der Vater grüsst freundlich, bleibt aber lieber auf dem Stuhl sitzen. Im Verlaufe der Tage entdecke ich in ihm eine ruhige, aber unheimlich interessante Person. Während ich mit den Frauen mehr witzle und über Gott und die Welt rede, erzählt er mir über Geschichtliches und über Guatemala zu seiner Jugendzeit. Guatemala... ein Pulverfass... Momentan scheint die Lage etwas entspannter als früher, was jederzeit ändern könnte. Wer an der Macht sitzt, interessiert sich mehr für die (eigenen) finanziellen Themen, weniger für das Volk. Der amtierende Präsident soll als Major in den 1980er Jahren in der Quiché Provinz eine Einheit geführt haben, die für mehrere Massaker verantwortlich sei. Natürlich streitet er dies ab. Gleichzeitig soll er sich für die Erhaltung der Demokratie eingesetzt haben und so wieder Pluspunkte gesammelt haben. Was nun wohl genau stimmt? Dass die indigene Bevölkerung (ca. 60%!) unter hohem Druck steht, kaum Aufstiegsmöglichkeiten besitzt und dass rund 50% der Guatemalteken Analphabeten sind, ist eine Tatsache.

 

Der Tag nach Ankunft in Catarina ist Strandtag. Obwohl leider nicht ganz so vielversprechend, wie es klingt. Der Puerto Ocós ist mehr ein Fischerdorf als eine touristische Attraktion, zumindest in der Nebensaison. Der Strand ist voller Abfall, Meeresalgen und Schwemmholz. Gemäss Carlos muss hier ein Sturm gewütet haben, früher habe es hier nicht so ausgesehen! Von Braunbräteln kann heute nicht die Rede sein, ausserdem tümmeln sich am Horizont ein paar dunkle Wolken. Dennoch ist die Stimmung fabelhaft, die Sonne dringt druch die Wolken und lässt das Meer in silbernem Schein erstrahlen. Hie und da läuft ein Fischertrio an uns vorbei. An einem Seil ziehen sie das Netz dem Ufer entlang. Während einer zieht, sammelt und gibt der andere Seil nach und der dritte kontrolliert, dass das es nirgends festklemmt.

Kurz vor Dämmerung machen wir uns wieder auf den Heimweg und begegnen den Feierabend machenden Fischern. Erniedrigend, dass nur ein Trio nach einem harten Arbeitstag (2!) Fische aus dem Wasser holen konnte. Die andern gingen völlig leer aus...

In Tecun Uman knurren unsere Magen. Stolz lädt mich Carlos ins guatemaltekische "Pollo Campero" zum Nachtessen ein. Natürlich wage ich seine Freude nicht zu trüben und behalte für mich, dass die Pollo Campero Kette auch in Costa Rica weit verbreitet ist... Zurück in Catarina werde ich von seinem Onkel und seiner Tante fürstlich bekocht. Die Touristin muss wissen, was gutes Essen ist! Huff... Kurz vorm Platzen kann ich die anderen schliesslich überzeugen, auch von dem "wunderbaren Essen" zu kosten. Heute falle ich definitiv kugelrund und obersatt ins Traumland.

 

Der letzte volle Tag im nördlichen Guatemala verbringen wir einem atemberaubenden Wasserfall. Am Ende der sehr holprigen und mit unzähligen Schlaglöchern und Unebenheiten übersähten Strasse türmt sich die Rückseite des Vulkans Tajumulco. Erst jetzt wird mir bewusst, wie hoch oben wir uns vor ein paar Tagen befanden!

Nach einem 2 km Hike durch Kaffeplantagen und Schlammweg erreichen wir den namenlosen Wasserfall. Dieser ist so hoch, dass es kaum möglich ist, ihn auf ein Foto zu quetschen. Beeindruckend! An einigen Stellen blubbert heisses Vulkanwasser zwischen den Steinen empor und mischt sich mit dem kalten Wasser des Wasserfalls.

 

Am Abend schlendern Selene, Viviane, Carlos und ich durch die Strassen Catarinas. Erstaunlich wie ruhig und friedlich in Guatemala sein kann!

 

Am nächsten Morgen verabschiede ich mich von der Familie und fahre mit Carlos zurück nach Xela.  Das waren wohl ein paar erlebnisreiche Tage, genug um die Familie Castillo so richtig ins Herz zu schliessen!

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Fr

05

Okt

2012

Xela & Tajumulco

5. - 6. Oktober 2012

Nach Ankunft in Xela heisst es gleich ab ins Quetzaltrekkersbüro. Ich bin die letzte in der Runde. Alle Trekker scheinen ihre sieben Sachen bereits gesammelt und gepackt zu haben. Glücklicherweise verfügt das Quetzaltrekkerslager über unzählige Schlafäcke, Winterjacken, Thermomatten, etc. sodass auch für mich mehr als genug Auswahl zur Verfügung steht. Auf 4220 m.ü.M. kann es durchaus auch in Mittelamerika zu arktischen Temperaturen kommen!

Zum Schluss drückt mir einer der Trekkingleiter meinen Anteil des gemeinsamen Gepäcks in die Hand. Wer zu letzt kommt, nimmt was übrigbleibt. Iu, so kommt es, dass der wohl schwerste Rucksack mit der grössten Kochpfanne von mir hochgeschleppt wird. Mit Müh und Not bringe ich meinen 45l Rucksack zu. Etwas einfacher schliesse ich kurz später meine Augen und freue mich auf das bevorstehende Abenteuer - Tajumulco. Der Tajumulco ist mit seinen 4220 Metern der höchste Berg/Vulkan Mittelamerikas.

 

Auf der Ladefläche eines Pickups startet unsere Tour um 4.30 Uhr morgens. Mein Vorsatz, keinen Fuss mehr in die guatemaltekischen Chickenbusse zu setzen, scheitert am Ende unserer Pickupfahrt. Die fröhlich, bunt bemalten Busse sind Teufel im Engelsgewand! Schon eine kurze Busstrecke kann Angsschweissperlen zum Springen bringen.

Schnell werden unsere Rucksäcke aufs Dach eines ehemaligen amerikanischen Schulbus geschnallt und los gehts. Rüttelschüttel, tropf, tropf später treffen wir in San Marcos ein. Hier füllen wir unsere Magen mit Pancakes und einem seltsamen Kaffe-Tee-Getränk. Wie ich später herausfinde, handelt es sich um eine Mischung aus Wasser, Cornflakes-, Mais- und einem weiteren Pulver; ein Getränk, das offenbar Mormonen oft trinken. Bis zum Startpunkt unserer Wanderung sitzen wir zwei weitere Stunden im Chickenbus.

 

Auf unserem ersten Hikestop lernen wir uns als Gruppe kennen. Total sind wir sieben Trekkinteilnehmer begleitet von fünf Leitern. Ganz offensichtlich Nebensaison! In anderen Zeiten können Gruppen von bis zu 40 Trekker zustande kommen.

 

Beim zweiten Zwischenstop wechsle ich schnellstens meine langen Jeans gegen kurze Hosen. Huff, das ist anstrengender als gedacht!

Der aufkommende Nebel versetzt die moosbewachsenen Bäume und die kahle Umgebung einen mystischen Flair. Eine perfektes Ambiente für Gruselgeschichten!

 

Nach unserer letzten Verschnaufpause überfällt mich plötzlich ein seltsames Gefühl. Der Magen drückt, der Kopf pocht, das Herz rasst... Mein Schritt wird langsamer, Übelkeit überfällt mich. Schnell falle ich in der Gruppe zurück und die langsamere Crew holt mich ein. Schwer fällt mir jede Bewegung... Gopferteli, was söll das?! Sogar die Holländer spatzieren wie Gazellen an mir vorbei, kein Schimmer von Höhenkrankheit im Gesicht!

Nur noch 100 Höhenmeter! Nur noch 100 Höhenmeter!

Die Erleichterung nach dem ersten Erbrechen nutze ich aus und kämpfe mich so schnell wie möglich ins Basecamp hoch. Zusammen mit einer anderen Teilnehmerin, der es ähnlich ergeht wie mir, lege ich mich ins Zelt.

Um 3.50 Uhr verabschieden wir uns sehr schweren Herzens von den anderen Trekkers, welche die letzten 100-200 Höhenmeter zur Spitze in Angriff nehmen. Zusammen mit einem Leiter geniessen wir zwei Kranke einen ebenso wunderbaren Sonnenaufgang von Basecamp. Das Nebelmeer bedeckt die tieferliegende Umgebung. Am Horizont sind einzig ein paar Vulkane erkennbar, unter ihnen der gleich ausbrechende Fuego. Welch ein Naturspektakel!

 

Die Wanderung den hangabwärts fällt uns einiges einfacher als beim Hinweg. Mit jedem Schritt runter beruhigen sich Magen und Kopf. Welch Erleichterung!

 

Beim Anstossen in Xela am Abend entscheide ich mich dennoch für Kamillentee. Kurz später taucht Julio mit seiner Carla in der Bar auf. Nach fünf Jahren ist ein Wiedersehen eine riesen Freude! Hier verabschiede ich mich von meinen Trekkingfreunden und steige ins Chrutzli 2. Carla und Julio zeigen mir ihr neues Zuhause und stellen mir ihren zwejährigen Sohn Julio vor. Schmelz!

 

Am nächsten Morgen verabrede ich mich mit Carlos und Julio um 10 Uhr. Da ich die beiden bereits kenne, mache ich mir gar nicht erst die Mühe und schlafe gemütlich aus. Um elf Uhr packe ich meine Sachen und beantworte ein paar Mails. Nach 12 Uhr informiert mich eine der Hosteldamen, dass Besuch für mich vor der Tür stehe. Hab ichs doch gedacht!:-)

 

Nach dem Mittagessen mit den Jungs und Carla machen Carlos und ich uns auf den Weg nach Catarina, seiner Heimat.

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Do

04

Okt

2012

Antigua I

4. - 5. Oktober 2012

Nach einem wunderbaren Schlaf, verabschiede ich mich von Jenny. Kurz vor Mittag holt mich Pamela ab und wir machen uns auf den Weg nach Antigua. Pamela führt dort ein wunderschönes kleines Hotel in Mitten der Altstadt. In Antigua nesten wir uns in ihrem Zuhause ein; sie im Zimmer und ich in der Wohnstube. Anschliessend zeigt sie mir das anliegende Hotel, von dessen Garten ich mich kaum losreissen kann. Paparazzi in Antigua… Wegen drei schlafenden Fledermäusen am Wegrand ist mein Fotospeicher bereits am zweiten Tag fast voll!

Pame nimmt sich den Tag heute frei und watschelt mit mir durch die Pflastersteinstrassen Antiguas. In einem Restaurant mit typisch guatemaltekischem Essen füllen wir unsere Magen so dermassen, dass wir anschliessend gleich beim nächsten Laden Halt machen müssen. Dummerweise handelt es sich um einen Schuhladen mit Ballerinas und Sandalen aus wunderschönen guatemaltekischen Stoffen. Wohl noch im Verdauungsrausch frage ich mich keine Sekunde, wie ich meinen Kauf wohl bis Südamerika schleppen soll…

 

Anders als in den übrigen mittelamerikanischen Ländern tragen die Frauen und Mädchen hier in Guatemala noch immer ihre traditionelle Kleidung mit den handgewobenen oder gestickten Verzierungen. Wie gerne ich doch ein Foto von solchen Frauen machen würde! Im Mercado de Artesaías ergibt sich die Gelegenheit. Nichts ahnend schlendere ich durch die Gänge, als plötzlich ein kleines Mädchen an meinem Hosenbein zupft: "Foto, Foto!"

Lachend gibt mir die Mutter die Erlaubnis und ich zucke meine Kamara. Nicht lange dauert es, bis sich um mich eine Horde Kinder versammelt. Möglichst alle wollen mindestens einmal vor der Kamara posieren und selbstverständlich auch mal den "silbernen" Knopf drücken. So entsteht eine Serie zum Schmelzen niedlicher Bilder und ein fröhliches Kindergequietsche in der Markthalle.

 

Am Abend plumpsen wir zwei müde vor den Fernseher, während Andrés nach der Arbeit quick munter eine Party ansteuern will. Dass zu der Zeit die meisten Bars bereits geschlossen haben, fällt Pame und mir sehr zu Gunsten. Also kochen wir uns ein paar feine Zutaten und essen Tortilla.

 

Am nächsten Morgen mache ich mich einzig auf durch die vielen bunten Häuserreihen Antiguas. Für die Finca Turrialba kaufe ich ein paar Serviettenringe und halte Ausschau nach dem berühmten Bananenbrot von Doña Lucía. Als kleines Dankeschön bringe ich dem jungen Ehepaar auch gleich eines mit. Jamm!

 

Um 14.30 Uhr holt mich mein Bus ab mit Ziel Xela (Quetzaltenango). Bis zum Vortag wüteten auf dieser Strecke noch heftige Auseinandersetzungen zwischen Militär und Demonstranten, welche gegen die Privatisierung der Schulen und gegen die hohen Lichtpreise protestierten. Sieben Menschen kamen dabei ums Leben und unzählige weitere wurden verletzt. Glücklicherweise ist die Strasse heute problemlos befahrbar, sodass für mich und alle anderen Verkehrsteilnehmer keine Gefahr mehr besteht.

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Di

02

Okt

2012

Guatemala City I

2. - 4. Oktober 2012

Welch Aufregung! Nach dem spontanen Entscheid, einen Ausflug nach Guatemala zu machen, steht die Abreise kurz bevor. In der Nacht vor Abflug schliesse ich kaum ein Auge. Demzufolge steige ich am nächsten Tag völlig üermüet ins Flugzeug. Der Flug verläuft ziemlich ruhig. Über Costa Rica geniesse ich eine phantastische Aussicht aufs Land, bevor wir auf den Pazifik zusteuern. In Guatemala erwartet uns die wohl härteste Landung, seit ich denken kann. Nach dem Aufprall verläuft zum Glück alles gut. Am Flughafen suche ich vergebens nach den gelben oder roten Taxis. Was nun? Aus dem Hinterhalt taucht ein Herr mittleren Alters auf und fragt mich nach meinem Zielort. “Zona 10”, gebe ich ihm zur Antwort, worauf er mir die Türe eines weiss getarnten Autos vor meiner Nase öffnet.

“Für 70 Quetzales sind wir in 15 Minuten dort.”

Die grosse Aufschrift “TAXI” ist mir bei meiner Suche natürlich nicht aufgefallen…

15 Minuten später sind wir tatsächlich im Quartier. Weitere 30 Minuten vergehen, bis wir auf der anderen Seite der Diagonal (riesige “Hauptstrasse”) unsere Adresse endlich finden. Dort angekommen, kostet mein Taxi natürlich etwas mehr als 10 CHF. Dennoch bin ich glücklich und zufrieden; endlich in Guatemala!

 

Bei Jenny werde ich von Alejandra, dem "Hausmädchen", mit einem typischen Mittagessen begrüsst. Um 17 Uhr rollt auch Jenny zur Tür herein. Kurz darauf lerne ich ihre jüngste Tochter Camila kennen und sehe Don Carlos Enrique wieder. Welch Freude! Einen solch herzlichen, fröhlichen älteren Herrn gibts kaum ein zweites Mal. Beim dritten Läuten erhält Don Carlos Enrique männliche Verstärkung. Camys Freund Charlie und Andres, Pamelas – Jennys älteste Tochter – Ehemann, treten ein. Wärend dem Gespräch entdeckt Andres einen costaricanischen Akzent am Tisch – jeiiii – und fragt nach meiner Herkunft. Als das Wort “Schweiz” fällt, stockt er kurz und antwortet in reinem Schweizerdeutsch! Paff erkundige ich mich nach der Herkunft seiner Sprachkenntnisse. Vor zehn Jahren (!) verbrachte er ein Austauschjahr in der Schweiz.

Später begleite ich Don Carlos Enrique nach Hause. Weil die Stadt für Fussgänger in der Dunkelheit etwas gefährlich ist, fährt uns Andres. Auf dem Rückweg machen wir Halt in einem Edelhotel, wo Pamela an einer Hochzeitsmesse den ganzen Tag gearbeitet hat. Zusammen räumen wir den Stand ab und machen uns vorfreudig auf den Weg. Die Dusche wird sehnlichst erwartet!

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