Guatemala City I

2. - 4. Oktober 2012

Welch Aufregung! Nach dem spontanen Entscheid, einen Ausflug nach Guatemala zu machen, steht die Abreise kurz bevor. In der Nacht vor Abflug schliesse ich kaum ein Auge. Demzufolge steige ich am nchsten Tag völlig übermüdet ins Flugzeug. Der Flug verläuft ziemlich ruhig. Über Costa Rica geniesse ich eine phantastische Aussicht aufs Land, bevor wir auf den Pazifik zusteuern. In Guatemala erwartet uns die wohl härteste Landung, seit ich denken kann. Nach dem Aufprall verläuft zum Glück alles gut. Am Flughafen suche ich vergebens nach den gelben oder roten Taxis. Was nun? Aus dem Hinterhalt taucht ein Herr mittleren Alters auf und fragt mich nach meinem Zielort. “Zona 10”, gebe ich ihm zur Antwort, worauf er mir die Türe eines Weiss getarnten Autos vor meiner Nase öffnet.

“Für 70 Quetzales sind wir in 15 Minuten dort.”

Die grosse Aufschrift “TAXI” ist mir bei meiner Suche natürlich nicht aufgefallen…

15 Minuten später sind wir tatsächlich im Quartier. Weitere 30 Minuten vergehen, bis wir auf der anderen Seite der Diagonal (riesige “Hauptstrasse”) unsere Adresse endlich finden. Dort angekommen, kostet mein Taxi natürlich etwas mehr als 10 CHF. Dennoch bin ich glücklich und zufrieden; endlich in Guatemala!

 

Bei Jenny werde ich von Alejandra, dem Haus”mädchen”, mit einem typischen Mittagessen begrüsst. Um 17 Uhr rollt auch Jenny zur Tür herein. Kurz darauf lerne ich ihre jüngste Tochter Camila kennen und sehe Don Carlos Enrique wieder. Welch Freude! Einen solch herzlichen, fröhlichen älteren Herrn gibts kaum ein zweites Mal. Beim dritten Läuten erhält Don Carlos Enrique männliche Verstärkung. Camys Freund Charlie und Andres, Pamelas – Jennys älteste Tochter – Ehemann, treten ein. Wärend dem Gespräch entdeckt Andres einen costaricanischen Akzent am Tisch – jeiiii – und fragt nach meiner Herkunft. Als das Wort “Schweiz” fällt, stockt er kurz und antwortet in reinem Schweizerdeutsch! Paff erkundige ich mich nach der Herkunft seiner Sprachkenntnisse. Vor zehn Jahren (!) verbrachte er ein Austauschjahr in der Schweiz.

Später begleite ich Don Carlos Enrique nach Hause. Weil die Stadt für Fussgänger in der Dunkelheit etwas gefährlich ist, fährt uns Andres. Auf dem Rückweg machen wir Halt in einem Edelhotel, wo Pamela an einer Hochzeitsmesse den ganzen Tag gearbeitet hat. Zusammen räumen wir den Stand ab und machen uns vorfreudig auf den Weg. Die Dusche wird sehnlichst erwartet!