Jacó

30. August - 5. September 2012

Huff, heute fällt es mir etwas schwer meine Worte in Deutsch zu finden. Die vergangene Woche unterhielt ich mich hauptsächlich auf Spanisch oder Englisch. Wobei ich feststellen musste, dass meine Englischkenntnisse schockierend nachgelassen haben! Also setzte ich mir das Ziel, beide Sprachen aufzufrischen und mich sofort blöd zu stellen, wenn mich jemand auf Deutsch oder Schwizerdütsch ansprechen will.

 

Meine Tage in Jacó verbrachte ich mit Leute kennenlernen (Davinia, Marco, Claudio, Christopher, Daniela, Christian, Timmey, Robert, Erika, Tuli, Chapu, ein paar weitere Ticos, E... hmmm... d'Schwizerin, eine Deutsche, eine Lettin, Amis - halleluja, mein Namensgedächtnis!), im Meer baden, sufen, Bier trinken, Ausgang, Früchte essen, Beine kratzen (*** Mosquitos!!!) und ... ein wenig schlafen.

Nebst dem regulären Tagesprogramm, folgende Highlights:

 

Highlight 1 (Ankunft, 30.8.12):

Kaum angekommen, befreundete ich mich schnell mit den beiden Hostelbesitzern Claudio und Christopher. Diesen zwei habe ich zu verdanken, dass ich am Ende meines Aufenthalts in Jacó fast schon als "local" betrachtet wurde. An jeder Ecke kannte ich Leute und wenn ich was bezahlen musste, dann zum Tico-Preis :-)

 

Highlight 2 (Samstag, 1.9.12):

So kam es, dass ich am Samstagabend an Erikas (auch eine Tica) Gebuststagsparty in Hermosa eingeladen war. Hermosa ist vor allem unter den Surfern für seine hohen Wellen bekannt. Wie ich dorthin gekommen bin, wage ich kaum zu schildern...

Kleiner Exkurs: Die Verkehrs- und Strassensituation Costa Ricas habe ich im letzten Bericht gestreift. An dieser Stelle müsste ich die Lenkfähigkeit der Ticos ergänzen, was ich zum Wohle einiger Blogleser besser sein lasse. Einziger Kommentar: Ticos sind seeeehr multitaskingfähig!

 

Highlight 3 (Montag, 3.9.12):

Nach den Surflektionen vom Montag (Happy Birthday Pädi;-) hatten Davinia und ich das Vergnügen, einen Blick in die "Surffabrik" Jacós zu werfen. An diesem erstaunlich keinen Ort werden alle kaputten Surbretter repariert und neue gebaut (alles Handarbeit!). Beeindruckend!

 

Highlight 4 (Dienstag, 4.9.12):

Den Dienstag verbrachten Davinia, Timmey und ich mit der Mission "Aussichtspunkt finden". Am südlichen Ende Jacós in Richtung Playa Hermosa führte uns der Hostelhund "Roxy"- unser Navi - eine Dreckstrasse den Hügel hoch. Schon nach wenigen Metern hofften wir Schweiss überströmt - herrlich diese tropische Luftfeuchtigkeit... - dass sich dieser Aufstieg auch wirklich lohnen würde. Und so versanken wir in Träumerei:

Wie wärs mit einer schönen Aussicht? Oh, toll! Costa Rica zu verlassen, ohne einen kleinen Giftfrosch zu sehen? Unmöglich! Ein Tucán wäre auch ganz nett. Ui, und ein Erdbeben wäre ja zuuuu lustig!

Tja... Gleich schon ein paar Meter weiter eröffnete sich uns die atemberaubendste Aussicht über die Bucht! Und an der nächsten Ecke... ein Giftfrosch!!... den Roxy auch gleich verschlang... dummer Hund!

Der WEg führte weiter den Hang hoch. Wie mochte es wohl da oben auf der Hügelspitze aussehen? Von der Neugierde getrieben, schwitzten wir uns immer weiter, bis wir nach langem Wandern, hinter dem Gebüsch.......

 

...das Startpodest der Canopytour entdeckten. Na toll!

 

Nach einer kleinen Verschnaufpause traten wir die "Heimreise" an. Die Endtäuschung verblasste schnell, als plötzlich vor uns drei Tukane auftauchten! Wow! Da musste jemand unsere Wünsche gehört haben! Iu... Und somit zu...

 

Highlight 5 (Mittwoch, 5.9.12):

Am nächsten Morgen weckte mich ein seltsamer Traum. Ich setzte mich auf und ... Nein! Kein Traum! Schnell packte ich Davinia am Arm und zerrte sie aus dem Dorm und aus dem Hostel. Dort setzten wir uns mit den anderen Flüchtlingen auf den Boden und stützten uns so gut wie möglich ab. Alles rundherum bebte, das Haus wackelte von links nach rechts und der Boden fühlte sich so an, als ob gleich neben uns ein Luftdruckhammer im vollen Gang wäre. Richterskala 7.6 erreichte das Erdbeben an diesem Mittwochmorgen, dem 5. September (Happy Birthday Helen;-). Häuser stürzten ein und zwei Menschen starben. Glücklicherweise geschah nichts Schlimmeres. Während man in Haití (Richterskala 7!) noch nach zwei Jahren am Wiederaufbau arbeitet, können wir uns hier in Costa Rica sehr glücklich schätzen.

Übrigens, dass ein Erdbeben dieses Ausmasses kommen würde, erwarteten Wissenschaftler schon seit 15 Jahren. 1950 war die letzte grössere tektonische Bewegung auf der Nicoya Halbinsel (Nordwesten Costa Ricas). Folglich staute sich der Druck in all den Jahren, bis es in Sámara schliesslich krachte. Fast erstaunlich, dass es nicht stärker ausfiel.

 

Abreise:

Noch am selben Tag erwischte ich den Bus um 13.00 Uhr und fuhr zurück nach San José und Heredia. Noch am selben Abend reisten meine Tante Adela und mein Onkel Larry aus den USA an und am folgenden Tag kam meine Cousine Karen mit ihrem Verlobten Joe nach.