Guatapé

8. Januar 2013

Von den Kolumbianern wurde uns ans Herz gelegt, dass wir von Medellín aus unbedingt nach Guatapé gehen sollen. Heute ist es soweit. Auf der zweistündigen Fahrt dorthin unterhielt uns erst ein Junge mit dem Sound seines Gameboys. Als dieser endlich den Knopf für die Lautstärke findet, quatschen uns zwei ältere Kolumbianer an. Der eine meint Pädi sei ein Musiker. Als Pädi ihm sagt, dass er kein Instrument spielen könne und seine Stimme auch keine Auszeichnung verdiene, winkt er nur ab. Gott habe ihm gerade erzäht, dass Pädi geheime Wünsche hege, ein Pianist zu werden. Etwas schmunzelnd aber höflich bedanken wir uns für die äusserst interessante Information. Zum Glück erreichen wir sogleich el Peñol - einen 200m hohen Monolithen, der wie aus dem Boden gestampft wurde.

Auf dem Weg nach oben überholen wir zahlreiche keuchende Kolumbianer. Die ersten brauchen schon nach 20 Stufen eine Verschnaufpause. Bei insgesamt 675 Stufen kann man sich selber ausrechnen, wie oft sie pausieren mussten (kleine Rechenaufgabe zur Auflockerung). Zahlreiche Schweissperlen später erreichen wir die Spitze. Was für eine Aussicht... Wow!

Nach einem kleinen Fotoshooting mit kolumbianischen Touristen, welche uns offensichtlich für Promis halten, fahren wir mit einem kleinen Chiva (farbiger Bus) in das nahegelegene Dorf Guatapé.

Dieses Dorf ist bekannt für seine farbigen Häuser, Partyboote und Wassersportaktivitäten. Beim Schlendern treffen wir plötzlich auf die Bekanntschaft aus dem Bus. Diesmal wollen sie uns segnen. Halleluja! Da wir mitten auf einer Brücke sind und wir gerade keine Ausrede zur Hand haben, werden wir auf offener Strasse gesegnet. "Der Pianist" ist als erster an der Reihe. Während der eine Pädis Hand hält, steht sein Kompize hinter Pädi und richtet seine Handflächen auf dessen Rücken. Unterdessen übersetzt Maria schmunzelnd die Segnung. Anschliessend wird auch Maria gesegnet. Was für eine Szene!

Nach der Segnung begeben wir uns auf den Rückweg nach Medellín.

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